Verschiedene Lebensrealitäten

Verschiedene Lebensrealitäten – verschiedene Mobilitätsbedarfe!

Dass Menschen aufgrund ihrer jeweiligen Lebenssituation sehr unterschiedliche Mobilitätsbedarfe haben, liegt auf der Hand. In der allgemeinen Verkehrsplanung werden jedoch diesbezügliche Unterschiede oft nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt.

So ist es für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern über geringe finanzielle Mittel verfügen und sich daher keinen Pkw leisten können, beispielsweise wichtig, dass Mobilitätsformen, die wenig kapitalintensiv sind und von Schülerinnen und Schülern genutzt werden können, gut und sicher ausgebaut sind. Dazu gehören u. a. Fuß- und Radwege, aber auch öffentliche Verkehrsmittel und günstige bedarfsorientierte Angebote.

Ein anderes Beispiel sind Kinder oder Erwachsene mit Mobilitätseinschränkungen. Für sie sind barrierefreie Zugänge zu Haltestellen und barrierefreie Fahrzeuge ebenso wichtig wie das Angebot von barrierefrei ausgerichteten Hol- und Bringdiensten.

Aber auch Kinder, die in Patchworkfamilien leben und oft zwischen zwei oder mehreren Haushalten mobil sein müssen, brauchen entsprechende Mobilitätsmöglichkeiten.

Oder Jugendliche, die noch in Ausbildung sind oder erwerbsarbeitslos. Sie verfügen meist über geringe finanzielle Mittel, was ihre Mobilitätsoptionen einschränkt. Auch für sie sind günstige öffentliche Verkehrsangebote wichtig.

Für viele Lebensrealitäten ist daher der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde von Bedeutung, da im Zusammenhang mit der Mobilität die Unterstützung von Nachbarinnen und Nachbarn, Bekannten, Familienmitgliedern und Freundinnen und Freunden wichtig ist.

In Alltagsspuren wird diesen Unterschieden Rechnung getragen, indem Gemeinden ihren Status quo bezüglich Mobilität analysieren können (Gemeindezugang) und Überlegungen dazu anstellen können, wie sie durch Maßnahmen die Mobilitätssituation von Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten verbessern können.